Wind - Zeitgenössisches Musiktheater - 2021

Wind

Alexander Moosbrugger

Oper
Text vom Komponisten nach Francesco Colonnas
Hypnerotomachia Poliphili in der Übersetzung von Thomas Reiser und Joscelyn Godwin
Uraufführung

Opernatelier in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz

Premiere 19. August, 20.00 Uhr
Vorstellungen 20. & 21. August, 20.00 Uhr
Werkstattbühne

In »süßen Schlummer« verfällt ein Mann und wandelt fortan durch einen geheimnisvollen Wald voller wohlklingender Stimmen, erotischer Verführungen, hungriger Tiere und sonderbarer Pflanzen. In seinen Träumen gerät er in wundersame Gärten und verschlungene Bauten. Er wird Zeuge erstaunlicher Darbietungen wie eines Schachballetts und starker Winde. Schließlich trifft er auf die Frau, nach der er sich schon lang gesehnt hat: Hat Poliphilo seine Polia gefunden?

Der aus dem Bregenzerwald stammende, in Berlin lebende Komponist Alexander Moosbrugger hat für seine erste Oper eines der faszinierendsten und zugleich rätselhaftesten Bücher der Welt ausgewählt: Hypnerotomachia Poliphili, vermutlich von dem Dominikaner Francesco Colonna geschrieben und 1499 zum ersten Mal in Venedig gedruckt. Das Werk spielt mit mehreren Sprachen, die Träume des Protagonisten führen in kolossale Gebäude und Parkanlagen, die in abgebildeten Holzschnitten sichtbar werden. Auch deshalb bezeichnete Umberto Eco es als das vielleicht schönste Buch der Welt. Für die bildende Künstlerin Flaka Haliti sind diese Holzschnitte eine wichtige Inspirationsquelle für ihre visuelle Gestaltung auf der Werkstattbühne. Gemeinsam mit dem Komponisten entwickelt sie ein musiktheatrales Erlebnis, das den Klang und die bis zu neun Meter langen Pfeifen der Orgel zu einem Protagonisten wie die Sängerinnen und Sänger sowie ein Streichquartett macht. Wie Poliphilo durch die Bäume des Waldes wird das Publikum von den Orgelpfeifen in geheimnisvoll atmende Klänge und Geräusche und Winde hineingezogen, die auch physisch erlebbar werden.

In Zusammenarbeit mit der weltweit renommierten Firma Rieger-Orgelbau entsteht ein nur auf der Werkstattbühne zu erlebendes Musiktheater, das uns selbst zu Wandlern zwischen Traum und Wirklichkeit werden lässt.

Polia Hanna Herfurtner
Poliphilo Hagen Matzeit
Mezzosopran Juliane Dennert
Alt Barbara Ostertag
Bariton Luciano Lodi
Erzählung Anna Clementi, Jürgen Sarkiss

Raum Flaka Haliti
Musikalische Leitung | Klavier Michael Wendeberg
Szenische Einrichtung Leonora Scheib
Konzeption Orgel Alexander Moosburgger, Wendelin Eberle
Orgelbau Rieger-Orgelbau GmbH
Klangregie Thomas Hummel, Maurice Oeser, SWR Experimentalstudio
Dramaturgie Olaf A. Schmitt

Quatuor Diotima
Schola Heidelberg