2019 - Opernatelier - Einblick 3

Einblick 3: Das Instrument

22. Mai 2019 - 19 Uhr, Rieger-Orgelbau Schwarzach

Der Entstehungsprozess zur Oper des Komponisten Alexander Moosbrugger und der bildenden Künstlerin Flaka Haliti führt diesmal an einen außergewöhnlichen Ort: In der Werkstatt der Vorarlberger Orgelbaufirma Rieger in Schwarzach entstehen Instrumente für sakrale und weltliche Räume. Für den Organisten Moosbrugger spielen die schwebenden Klänge der Orgel in seinen Kompositionen eine besondere Rolle.

Was fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten an der »Königin der Instrumente«? Der Geschäftsführer von Rieger Orgelbau, Wendelin Eberle, entwickelt seit vielen Jahren die Klangmöglichkeiten der Orgel kontinuierlich weiter und arbeitet dabei mit Interpreten, Komponist/innen und bildenden Künstler/innen zusammen. Spektakuläre Instrumente entstanden in den vergangenen Jahren unter anderem in China, Japan, der Philharmonie Paris und der die Martinskirche in Kassel. Die Werkstatt bietet beeindruckende Einblicke in die Entstehung und den Aufbau dieses einzigartig komplexen Instruments.

In zahlreichen seiner Kompositionen spielt Moosbrugger mit den überwältigenden, aber auch den leise atmenden Klängen der Orgel. Die musikalischen Möglichkeiten des Instruments inspirieren den Komponisten auch für seine Idee des Opernstoffs. Es ist eines der faszinierendsten und zugleich rätselhaftesten Bücher der Welt, Hypnerotomachia Poliphili, vermutlich von dem Dominikaner Francesco Colonna geschrieben und 1499 zum ersten Mal in Venedig gedruckt. Das Werk spielt mit mehreren Sprachen, entführt in kolossale Gebäude und Parkanlagen, die in den eingefügten Holzschnitten sichtbar werden. Die Liebe der Hauptfigur Poliphilo zu Polia beschreibt auch die Liebe zur Sprache selbst und zu dem Rätsel unserer Wahrnehmung, in der sich Träume und Wirklichkeiten vermischen.