Böhm
Paulus Hochgatterer
Text von Paulus Hochgatterer
Mit Nikolaus Habjan
Premiere 25. Juli 2018 - 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen 26. Juli - 19.30 Uhr
Erneut beschäftigt sich der Puppenbauer und Regisseur Nikolaus Habjan mit einem historisch umstrittenen Thema: Nach den Personen in Staatsoperette – Die Austrotragödie, uraufgeführt 2016 bei den Bregenzer Festspielen, bringt er nun den Dirigenten Karl Böhm als Puppe auf die Bühne. 1894 in Graz geboren, zählt Böhm zu den bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Für seine Karriere arrangierte er sich mit den Nationalsozialisten und übernahm 1934 den Posten des Generalmusikdirektors der Semperoper Dresden für den aus dem Amt gedrängten Fritz Busch. Ab 1938 trat er fast jährlich bei den Salzburger Festspielen auf, 1943 wurde er Direktor der Wiener Staatsoper. Bereits 1935 schrieb er: »Es ist sicher im Sinne der Regierung gelegen, wenn ich als deutscher Dirigent nach Wien gehe, um dort den zahlreichen Anhängern der nationalsozialistischen Idee neue Anregung zu geben, umso mehr als ich gebürtiger Österreicher bin. […] Heil Hitler!« Zwar war Böhm kein Mitglied der NSDAP, gehörte jedoch in führender Funktion dem Kampfbund für deutsche Kultur an. Nach Kriegsende wurde er von den Alliierten mit einem zweijährigen Auftrittsverbot belegt. Von 1954 bis 1956 wirkte er erneut als Direktor der Wiener Staatsoper.
Seine Laufbahn führte ihn mehrmals auch zu den Bregenzer Festspielen, wo er bereits 1948 die Wiener Symphoniker dirigierte. Zur Eröffnung des neuen Festspielhauses 1980 leitete er Ludwig van Beethovens neunte Symphonie.
Auch der Autor Paulus Hochgatterer war bereits bei den Bregenzer Festspielen zu erleben. 2012 stand sein Stück Makulatur auf dem Spielplan, als Lesender seiner Texte wirkte er bei Musik & Poesie mit.
Mit Nikolaus Habjan
Inszenierung Nikolaus Habjan
Regiemitarbeit Martina Gredler
Bühne Julius Semmelmann
Kostüme Cedric Mpaka
Licht Thomas Trummer
Dramaturgie Elisabeth Geyer
Ein Gastspiel des Schauspielhaus Graz.