Beatrice Cenci
Berthold Goldschmidt
Oper in drei Akten (1949/50)
Libretto von Martin Esslin nach The Cenci von Percy Bysshe Shelley (1819)
Deutsche Version von Berthold Goldschmidt
Mit deutschen Übertiteln
Premiere 18. Juli 2018, 19.30 Uhr
Vorstellungen 22. Juli 2018, 11.00 Uhr & 30. Juli 2018, 19.30 Uhr
Francesco Cenci besitzt mehrere Paläste in und um Rom, genießt sein ausschweifendes Leben mit opulenten Festen und schreckt vor Gewalttaten nicht zurück, um unliebsame Menschen aus dem Weg zu räumen. Für seine Verfehlungen kauft er sich bei der Kirche frei, der er mehrere seiner Besitztümer überlassen muss. Freudig verkündet er den Tod seiner beiden Söhne und versetzt die anwesende Festgesellschaft in Schrecken. Die Verzweiflung seiner Tochter Beatrice beantwortet er mit noch größeren Misshandlungen. Gemeinsam mit ihrer Stiefmutter Lucrezia plant Beatrice die Ermordung ihres Vaters.
Der deutsche Komponist Berthold Goldschmidt vertonte die wahre Geschichte der 1577 geborenen Tochter des römischen Edelmanns Francesco Cenci. Den Stoff um die 1599 hingerichteten Frauen Beatrice und Lucrezia hatte Goldschmidt bereits 1923 durch Stendhals Novelle kennengelernt. Doch erst 1949 ermöglichte ihm die Teilnahme an einem britischen Opernwettbewerb, den Text nach Percy Bysshe Shelleys Drama The Cenci zu vertonen. Seit 1935 lebte der jüdische Komponist in London, wo er 1996 starb. Obwohl die Wettbewerbsjury Goldschmidts Entwurf prämierte, kam es nicht zu der in Aussicht gestellten Aufführung. Erst 1988 wurde das Werk konzertant in London uraufgeführt. Eine »richtige Belcanto-Oper« sei es geworden, sagte Goldschmidt über sein Werk, das mit einem ergreifenden Requiem für die beiden hingerichteten Frauen endet.
Diese spannungsgeladene Oper um kirchliche Korruption und menschliche Gewalt wird Johannes Erath inszenieren. 2016 erntete der Regisseur für seine Interpretation von Miroslav Srnkas Make No Noise auf der Werkstattbühne ein vielbeachtetes Echo beim Publikum und der Presse. In den vergangenen Jahren inszenierte er u. a. an der Oper Frankfurt, Semperoper Dresden, Bayerischen Staatsoper und Oper Graz. Gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Katrin Connan und der Kostümbildnerin Katharina Tasch wird er nun Beatrice Cenci als österreichische Erstaufführung auf die Bühne des Festspielhauses bringen. Am Dirigentenpult ist Johannes Debus zu erleben, der dem Publikum der Bregenzer Festspiele durch seine Interpretation von Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen in Erinnerung ist.
Musikalische Leitung Johannes Debus
Inszenierung Johannes Erath
Bühne Katrin Connan
Kostüme Katharina Tasch
Licht Bernd Purkrabek
Chorleiter Lukáš Vasilek
Dramaturgie Olaf A. Schmitt
Graf Francesco Cenci Christoph Pohl
Lucrezia Dshamilja Kaiser
Beatrice Gal James
Bernardo Christina Bock (18./22.7.), Bianca Andrew (30.7.)
Kardinal Camillo Per Bach Nissen
Orsino Michael Laurenz
Marzio Wolfgang Stefan Schwaiger
Olimpio Sébastien Soulè
Ein Richter Peter Marsh
Statisterie der Bregenzer Festspiele
Prager Philharmonischer Chor
Wiener Symphoniker