Musik & Poesie

Musik & Poesie

In der Kammermusikreihe Musik & Poesie gibt es außergewöhnliche Seiten des Festspielprogramms zu entdecken. Musikalische Ereignisse treffen auf literarische – poetisch, prosaisch, analytisch, dramatisch.

Werke von Jacques Offenbach & Francis Poulenc
26. Juli – 19.30 Uhr, Seestudio

Violoncello: Jérôme Pernoo
Klavier: Jérôme Ducros

Sobald er mit dem Cello eins wurde, nahm er sämtliche Hindernisse im Flug. Und die Lakaien, die glänzenden Zimmerfluchten, die eleganten Damen und Herren – all das, was die meisten Neulinge niedergedrückt hätte, schüchterte ihn nicht im Geringsten ein, sondern lockerte ihn eher noch mehr. Denn die Geselligkeit war sein Element". Wie der Schriftsteller und Soziologe Siegfried Kracauer die Welt Jacques Offenbachs in den Pariser Salons beschreibt, bringen der Cellist Jérôme Pernoo und sein Pianist Jérôme Ducros zum Klingen. Aus der beeindruckenden Anzahl von Werken für Offenbachs Instrument haben sie einige Stücke herausgesucht, die in Dialog mit späterer französischer Musik treten.

Lieder von Claude Debussy & Francis Poulenc
9. August – 19.30 Uhr, Seestudio

Sopran: Measha Brueggergosman
Klavier: Justus Zeyen

Die kanadische Sopranistin Measha Brueggergosman vereinigt scheinbar unvereinbare Stile in ihrer Person: Jenseits der Opernbühne groovt sie mit ihrer Band oder singt auch mal die Eröffnungshymne für die Olympischen Winterspiele wie 2010 in Vancouver. Ihre besondere Liebe gilt dem Liedgesang. Als französische Kanadierin ist sie in der französischen Sprache ebenso zuhause wie in der englischen. Wie vielfältig die französische Musik auch nach Jacques Offenbach klang, ist in ihrem Programm zu erleben: Geheimnisvoll bei Claude Debussy, augenzwinkernd bei Francis Poulenc, innig bei Gabriel Fauré. Paris am Beginn des zwanzigsten Jahrhundert war einzigartig: Literatur, Tanz, Kino, Malerei, Musik – die Künstler inspirierten sich gegenseitig in den Salons und auf den Bühnen. Und genossen das Leben in vollen Zügen. 

Werke von Peter Eötvös, Texte von Roland Schimmelpfennig
16. August – 19.30 Uhr, Seestudio

Peter Eötvös im Gespräch
Ensemble Modern

Komponieren besteht für mich aus Verzauberung der Zuhörer durch Klang… Mich interessiert die Technik, mit der ich das Unglaubliche zum Klingen bringen kann. In der Oper wird das geradezu gefordert." Der ungarische Komponist Peter Eötvös gehört zu den erfolgreichsten Opernkomponisten unserer Zeit. Seine Drei Schwestern nach Anton Tschechow gehören ebenso zum weltweiten Repertoire wie Love and other demons nach Gabriel García Marquez. Auch in seiner Instrumentalmusik ist der szenische Komponist Eötvös anwesend und erforscht die räumliche Wirkung seiner Klänge. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet Eötvös mit den einzigartigen Musikern des Ensemble Modern. Im Gespräch über seine Musik wird es auch um die Frage gehen, wie aus Roland Schimmelpfennigs umfangreichem Text Der goldene Drache ein 90-minütiges Musiktheater wurde. Texte vom kompositorischen Wegrand werden aufgelesen.