2012 - Oper im Festspielhaus - Solaris

Solaris

Detlev Glanert

Oper in zwei Teilen in deutscher Sprache
Musik von Detlev Glanert, Libretto von Reinhard Palm nach dem gleichnamigen Roman von Stanisław Lem

Premiere: 18. Juli 2012 - 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen: 22. Juli - 11.00 Uhr und 25. Juli - 19.30 Uhr

Dauer: ca. 2 1/2 Stunden (Pause nach dem 1. Teil)

Verantwortung, Schuld, Erinnerung

Was, wenn eine uns unbegreifliche Macht in der Lage wäre, all unsere verdrängten Gefühle und Gedanken zu materialisieren? Wenn es ihr gelänge, nur aus unseren Erinnerungen uns nahestehende Menschen wiederauferstehen zu lassen – Wesen, die uns mit unserer Vergangenheit konfrontieren und dennoch für immer un(be)greifbar bleiben? Was würde aus uns werden? Genau darum dreht sich Solaris, der berühmte, 1961 veröffentlichte Zukunftsroman des polnischen Science-Fiction Autors Stanisław Lem, auf dem Detlev Glanerts neueste Oper basiert.

Solaris ist die Geschichte des Psychologen Kelvin, der auf eine Raumstation entsandt wird, die den fernen Planeten Solaris umkreist, und auf der seltsame Dinge geschehen. Gleich zu Beginn seines Aufenthalts wird Kelvin vor merkwürdigen Erscheinungen gewarnt, die die Bewohner der Station heimsuchen. Keinem der Männer scheint es zu gelingen, sich dieser merkwürdigen „Gäste“ wieder zu entledigen. Und auch Kelvins persönliches Phantasma lässt nicht lange auf sich warten: Seine Frau Harey, die mit 19 Jahren Selbstmord beging, leistet ihm auf einmal wieder Gesellschaft.

Der gigantische Ozean ist es, der all diese seltsamen Wesen so gnadenlos materialisiert und damit die Schuldgefühle der Forscher mit gleichmütiger Unnachgiebigkeit wieder in deren Leben projiziert. Geplagt von schuldvollen Erinnerungen erliegt der rationale Wissenschaftler Kelvin im Lauf der Handlung mehr und mehr irrationalen Gefühlen. Am Ende ist er es, der von den allnächtlichen Besuchen jener Wesen, die der Planet aus den Erinnerungen eines jeden an Bord formt, am tiefsten getroffen wird.

Musikalische Leitung Markus Stenz
Inszenierung Moshe Leiser, Patrice Caurier
Bühne Christian Fenouillat
Kostüme Agostino Cavalca
Licht Christophe Forey
Video Tommi Brem

Kris Kelvin, Psychologe (Bariton) Dietrich Henschel
Harey, seine Frau (Sopran) Marie Arnet
Snaut, Forscher (Tenor) Martin Koch
Sartorius, Forscher (Bass) Martin Winkler
Negerin (Alt) Bonita Hyman
Alte Frau (Mezzosopran) Christiane Oertel
Zwerg (Sopran) Mirka Wagner
Solaris Prager Philharmonischer Chor

Orchester Wiener Symphoniker
Prager Philharmonischer Chor Chorleitung: Lukáš Vasile

Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin und gemeinsames Auftragswerk.