2011 - Kunst aus der Zeit Schauspiel - Kinder der Sonne

Kinder der Sonne

Maxim Gorki

Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin

Premiere: 12. August 2011 – 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen: 13. und 14. August - 19.30 Uhr
Dauer: 1 3/4 Stunden, ohne Pause

Im Haus des Wissenschaftlers Protassow und seiner Ehefrau Jelena gehen ein und aus: der Künstler Wagin, der in Jelena verliebt ist, die reiche Witwe Melanija, die ihrerseits Protassow liebt sowie der Tierarzt Tschepurnoj, der schon seit langem Protassows Schwester Lisa zugetan ist. Schließlich noch der Hausmeister Jegor, der seinen Beruf versteht, aber trinkt und seine Frau schlägt. Alle Figuren sind auf der Suche nach einem erfüllten, einem besseren, einem wertvollen Leben. Wie muss man arbeiten, wie miteinander leben, um so etwas wie Sinn zu verspüren? Sie verstehen einander nicht, sind sich fern, und scheitern bereits im alltäglichen Zusammenleben. Neurotisch, unglücklich, egoistisch und zutiefst komisch hat sich jeder in seinem Kokon eingerichtet. Draußen auf der Straße, „unten“ fndet eine wirkliche Revolte nicht statt. Eine Utopie ist nicht in Sicht, und es sieht so aus, als würde es noch eine Weile so weiter gehen.

Maxim Gorki schrieb Kinder der Sonne 1905 in der Peter-­Paul­-Festung, wo er wegen seiner Teilnahme an Protesten gegen die Militäraktion des sogenannten „Blutsonntags“ in Arrest gehalten wurde. Die Schüsse auf die Demonstration von Arbeitern leiteten die erste russische Revolution ein. In seinem Stück nimmt Gorki die Cholera­ Unruhen von 1890 zum Vorwand und erzählt von der Vorausahnung einer politischen wie gesellschaftlichen Katastrophe. Er zeichnet das düsterkomische Bild einer Gesellschaft, die, von sozialen wie kulturellen Konfikten zerrissen, unfähig ist zur Schaffung einer besseren Welt.

Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Anja Rabes
Dramaturgie: Sonja Anders
Musik: Michael Verhovec

Mit Ulrich Matthes, Katharina Schüttler, Nina Hoss, Sven Lehmann, Alexander Khuon, Katrin Wichmann, Markus Graf