Der Untergang des Hauses Usher

Claude Debussy

Eine Familiengeschichte in Tanz und Gesang Ballett: Prelude a l'apres-midi d'un faune

Eine Produktion von Phyllida Lloyd und Kim Brandstrup

Drame lyrique in einem Akt, Text und Musik von Claude Debussy, nach der gleichnamigen Erzählung von Edgar Allan Poe, Rekonstruktion und Orchestration von Robert Orledge, in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Uraufführung der rekonstruierten Fassung.

Premiere: 7. August 2006 - 19.30 Uhr, Festspielhaus
Weitere Aufführungen: 8. August - 19.30 Uhr, 13. August - 11.00 Uhr

Dauer: etwas über 90 Minuten (ohne Pause)

Als Oper im Festspielhaus erwartet die Besucher im Festspielsommer 2006 ein Abend mit dem französischen Komponisten Claude Debussy: Am Anfang stehen die beiden Ballette Prélude à l’après-midi d’un faune und Jeux, gefolgt von Debussys Operneinakter Der Untergang des Hauses Usher nach Edgar Allan Poes gleichnamiger Kurzgeschichte, vervollständigt von Robert Orledge.

Im Mittelpunkt steht der letzte Sproß einer großen Familie. Roderick Usher hat sich vom Leben abgewendet. Er hat sich verloren, obwohl er jung, intelligent und mit allem ausgestattet ist, was er für ein erfüllendes Leben benötigt. Er nistet sich nach dem Tod der Eltern in sein Geburtshaus ein. Seine Erinnerungen sind erfüllt mit Leid und Zerstörung rund um seine Familie. An der Schwelle zum Wahnsinn ruft Roderick verzweifelt einen alten Jugendfreund zu Hilfe ...

Tanz und Gesang werden an diesem Abend miteinander verwoben, so dass der Zuschauer tief in die Familiengeschichte der Ushers eintauchen kann. Sänger und Tänzer gestalten die Charaktere dieses packenden Dramas, in dem jede Figur sowohl von einem Tänzer als auch von einem Sänger dargestellt wird. Rodericks Ringen mit sich und seiner Umgebung wird somit in der Oper, aber auch schon zuvor in den zwei Balletten, die beide um Sehnsüchte und Fantasien kreisen, deutlich. Ohne Pause schließen sich die drei Werke aneinander an, das Musikdrama wird in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln erstmals in dieser rekonstruierten Fassung aufgeführt. Debussys Musik gilt als Bindeglied zwischen Romantik und Moderne. Zunächst begeistert von der Musik Richard Wagners, wandte sich der 1862 geborene Debussy unter dem Einfluss russischer und fernöstlicher Musik nach und nach von der Romantik ab. Indem Debussy für Prélude im Jahre 1892 einen Stil entwickelt, der eine Art Pendant zum Impressionismus in der Malerei bildet, wird er zum Wegbereiter der Musik des 20. Jahrhunderts. Das Ballett Jeux und auch Der Untergang des Hauses Usher stammen aus dem letzten Jahrzehnt von Debussys Leben, wobei Jeux als eine der anspruchsvollsten und musikalisch komplexesten Partituren aus der Feder des Komponisten gilt.

 

Musikalische Leitung Phyllida Lloyd
Choreographie Kim Brandstrup
Ausstattung Richard Hudson

Wiener Symphoniker 

Roderick Usher Roman Trekel (Sänger), Ed Watson (Tänzer)
L'ami de Roderick Nicholas Cavallier (Sänger), Gary Avis (Tänzer)
Le Médecin John Graham-Hall (Sänger), Johannes Stepanek (Tänzer)
Madeline N.N