Eine der berüchtigtsten historischen Figuren kommt auf die Bühne des Festspielhauses: der römische Kaiser Nero. In Arrigo Boitos opulenter Oper tritt er als schillernde Gestalt auf. Die spektakuläre Selbstinszenierung seiner Macht steht in Kontrast zu den Gewissensplagen nach dem Mord an seiner Mutter.
Als unterschiedliche Pole werden zusätzlich die düsteren Rituale des heidnischen Magiers Simon Mago und die verklärende Reinheit des aufkommenden Christentums dargestellt, wofür der Prophet Fanuèl steht. Ihn liebt die Vestalin Rubria, die sich selbst zwischen zwei Glaubensrichtungen sieht. Mithilfe der in Nero verliebten Asteria inszeniert Simon Mago die Erscheinung einer Göttin der Nacht, um den Kaiser gefügig zu machen. Nero entlarvt jedoch den Zauber und verkündet das Ende der Götter. Er stellt sich selbst auf den Altar und beginnt dort zu singen. Als Künstler, als göttlicher Poet lässt er sich feiern und entfacht ein großes Spektakel, auch als Rom bereits in Flammen aufgegangen ist.
Bühnenmusik in Kooperation mit dem Vorarlberger Landeskonservatorium