Im Oktober 1890 reiste Jean Sibelius nach Wien in der Hoffnung, Schüler von Anton Bruckner zu werden. Doch dieser Plan scheiterte: Der von Krankheit gezeichnete Professor stand kurz vor der Pensionierung. Dennoch prägten Bruckners in Wien aufgeführte Werke den jungen Komponisten nachhaltig.
In Wien beschäftigte sich Sibelius auch intensiv mit dem finnischen Nationalepos Kalevala, insbesondere mit der tragischen Geschichte des Kullervo, die Parallelen zum Ödipus-Mythos aufweist: Kullervo verführt unwissentlich seine verschollen geglaubte Schwester. 1892 feierte Sibelius’ monumentale Vertonung in Helsinki ihre umjubelte Uraufführung. Mit ihren finnischen Volksliedmelodien wurde die Komposition zunächst als „die erste wirklich finnische Musik“ gepriesen, jedoch bald von der Kritik verrissen.
TERMIN 27. Juli 2025, 11.00 Uhr
DAUER ca. 1 ½ Stunden (keine Pause)
Sebastian Fagerlund Drifts für Orchester
Jean Sibelius Kullervo für Sopran- und Baritonsolo, Männerchor und Orchester, op. 7