irgendwo zwischen den zeiten, in nicht allzu ferner zukunft, stürzt er, stürzt einen klaren da in sich hinein jetzt er, der josef. und denkt in sich, dass sie, die leute, einen durst.
immer haben sie, die leute, einen durst, egal, was das für zeiten, die da draußen lauern. hier drin bei ihm, dem josef, in seinem klub, dem angesagtesten der stadt, da wird ein durst gestillt, der alle zeiten kennt. dort wo die strengste tür im land entscheidet, wer reindarf, und wer sich dann wieder verkriechen muss. das tanzvergnügen hier lockt nun mal alle an. und heute sitzt im séparée sogar die neue kanzlerin, die einen harten kurs. dafür hat sie ihr volk gewählt, jetzt weht ein neuer, strenger wind im land. und während all die tanzwütigen leiber hektisch zucken in erregung, während über allem wie eine störfrequenz die stimme schwebt der blinden flamboyanza, conférencière, mistress of ceremony, flüstert nun die autokratin da im séparée dem josef rein ins ohr, dass sie, als erste amtshandlung, die todesstrafe wieder einführen wolle.
PREMIERE 18. Juli 2025 – 19.30 Uhr Theater am Kornmarkt
DAUER 1 3/4 Stunden (keine Pause)
Ein Richtspiel (2025)
Uraufführung
Besetzung
Inszenierung Stefan Bachmann
Bühne Olaf Altmann
Kostüme Adriana Braga Peretzki
Licht Bernd Purkrabek
Choreographie Sabina Perry
Komposition, musikalische Leitung Sven Kaiser
Dramaturgie Lea Goebel
systemscherge Mehmet Ateşçi̇
die strenge tür, der strafvollzugsbeamte Stefanie Dvorak