Szene aus "Das Jagdgewehr", 2018 im Festspielhaus, zwei Personen, eine sitzt auf weißen Stufen in gelbem Kleid, die andere kehrt mit Besen auf der Bühne, im im Hintergrund ein übergroßer weißer Rahmen und eine Projektion eines Waldes

Das Jagdgewehr

»Lass uns Verbrecher sein!«,  sagt der Jäger Josuke zu seiner Geliebten Saiko am Strand. Seine Frau Midori beobachtet sie und erkennt das Verhältnis ihres Mannes und ihrer besten Freundin. Mehr als zehn Jahre lang wird Midori den beiden nicht enthüllen, dass sie von deren Beziehung weiß. Saiko hütet das Wissen in ihrem Tagebuch, das ihre Tochter Shoko vor den Flammen bewahrt und so davon erfährt. Mit ihrer Mutter kann sie darüber nicht mehr sprechen, Saiko hat das Geheimnis mit in ihren Tod genommen. Diese Geschichte wird einem Dichter in Form von drei Briefen dieser drei Frauen zugesandt. Er hatte ein  Gedicht über einen Jäger geschrieben, den er auf einer Wanderung lediglich von hinten gesehen hatte. Genau dieser Jäger erkannte sich im Gedicht wieder.

Yasushi Inoues 1949 erschienenes Buch erzählt von widersprüchlichen Gefühlen und verborgenen Geheimnissen. Es enthüllt die Einsamkeit des Jägers, dessen Jagdgewehr die »ganze Last tief in Seele und Leib des einsamen Mannes« drückt und »eine seltsame, blutbefleckte Schönheit« ausstrahlt. Nach diesem Bestseller schreibt der aus Tirol stammende Komponist und Pianist Thomas Larcher seine erste Oper. Seine Werke werden weltweit aufgeführt. Der Debütroman der Librettistin Friederike Gösweiner wurde 2016 mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet.

Zum ersten Mal wird der österreichische Schauspieler und Filmregisseur Karl Markovics eine Oper inszenieren.

Musikalische Leitung Michael Boder
Inszenierung Karl Markovics​
Bühne & Kostüme Katharina Wöppermann​
Licht Bernd Purkrabek
Dramaturgie Olaf A. Schmitt
Leitung SCHOLA HEIDELBERG Walter Nußbaum

Dichter Robin Tritschler
Josuke Misugi Andrè Schuen​
Shoko Sarah Aristidou​
Midori Giulia Peri​
Saiko Olivia Vermeulen​

Ensemble Modern
SCHOLA HEIDELBERG

Premiere 15. August 2018 – 20.00 Uhr

Weitere Vorstellungen 17. und 18. August – 20.00 Uhr

 

Oper in drei Akten

Libretto von Friederike Gösweiner
Nach Das Jagdgewehr von Yasushi Inoue (1949)
in der Übersetzung von Oscar Benl
Mit deutschen Übertiteln
Uraufführung
Auftragswerk der Bregenzer Festspiele