lila Welle

Öl

Es ist nicht das erste Land, durch das Eva und Herbert Kahmer ziehen, auf der Suche nach Öl, nach Reichtum, nach lang ersehnter Ruhe. Modernen Nomaden gleich wandern sie seit Jahren von potentiellem Ölvorkommen zu potentiellem Ölvorkommen. Herbert, infziert von dem Traum nach der großen Quelle, ist immer unterwegs mit seinem Geschäftspartner Edgar, Eva dagegen wartet und weiß schon längst nicht mehr, was der Sinn dieses Unternehmens, ihres Lebens ist. Allein gelassen in diesem Land, das ihr Angst macht, mit einer Bediensteten, die fremd und undurchschaubar ist, schließt sie sich in ihr Haus ein und verfällt auf seltsame Gedanken. Ihre Ehe, ihre Liebe zu Herbert scheint zermürbt und auch ihr andauerndes Verhältnis mit Edgar ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass etwas falsch ist mit ihrem Leben. Als schließlich das Wunder geschieht und die Männer auf einen Ölfund stoßen, als zudem eine junge Frau auftaucht und Eva verunsichert, werden Hoffnungen geweckt und Gefühle geschürt, von denen bisher keiner etwas ahnte.

Lukas Bärfuss, dessen Ruanda-Roman Hundert­ Tage preisgekrönt ist, hat zum wiederholten Mal über die Profitgier, Schuld und die Naivität der Europäer geschrieben, die auf unheilvolle Weise in die Geschicke der Welt verstrickt sind. Stephan Kimmig, geboren 1959, hat bereits Der Bus und Amygdala von Lukas Bärfuss uraufgeführt.

Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Katharina Kownatzki
Dramaturgie Sonja Anders

Mit Nina Hoss, Susanne Wolff, Felix Goeser, Ingo Hülsmann, Margit Bendokat

Premiere 19. August – 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen 20. und 21. August – 19.30 Uhr

 

Österreichische Erstaufführung
Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin

Dauer 1 ¾ Stunden, keine Pause